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02.07.2011, 12:39 Uhr
Albatros
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Hallo Gemeinde, nachdem ich direkt zu dieser Frage angesprochen wurde und auch schon darauf geantwortet habe, bin ich auf dieses Forum gestossen. Als ich die Antwort schrieb, hatte ich die obigen Beiträge noch nicht gelesen. Einiges deckt sich mit meinen Überlegungen, aber der eine oder andere Aspekt kommt doch noch hinzu. Also:
"Hallo Allerseits,
Der Aufbau der Maschine ähnelt ohne Zweifel der Z6R3A, aber einiges spricht dagegen:
Das Fahrerhaus ist definitiv nicht das originale, aber auch kein notdürftiger Eigenbau. Es entspricht auch nicht der späteren KAELBLE- Karosserielinie. Die nach vorne öffnende Tür findet sich häufig bei alten französischen Frontlenkern.
Die Achsen sind definitiv nicht die der Z6R3A; die Vorderachse hat offenbar keinen Antrieb. Die Räder der abgebildeten Maschine sehen schmäler aus als die der Z6R3A, aber das kann täuschen.
Bei der Z6R3A ging die schmale Motorhaube glatt nach hinten durch, mit seitlichen Löchern. Neben der Motorhaube waren seitlich tiefe Trittbretter für die Begleitmannschaft angebracht, die nicht über die Aussenkante hinausragten. Über den Hinterrädern befanden sich nur halbhohe Ballastkästen. Darin waren Sandstreukästen untergebracht, mit seitlichen Hebeln, damit bei durchdrehenden Rädern die Begleiter Sand streuen konnten. Außerdem hatte sie unter der Fahrer- und Beifahrertür sehr breite Trittbretter, auf denen bei der Fahrt an engen Stellen ein Einweiser stehen konnte.
Bei der abgebildeten Maschine ist die Karosserie im Bereich der Hinterräder über die ganze Fahrzeugbreite gezogen, mit Lüftungskiemen und seitlichen Klappen, nebst Dachreling und (Werkzeug?)- Koffern. Auf Höhe des Motors ist offensichtlich eine seitlich herausziehbare Plattform in die Karosserie integriert. Hier scheint sich ein seitlicher Bedienstand für den Motor zu befinden. Von Sandstreuern ist nichts zu sehen.
Dieses Fahrzeug macht auf mich nicht den Eindruck einer Schwerlastzugmaschine, sondern den eines Geräteträgers. (Pumpenwagen/ Generatorwagen??). Es gab bei der Wehrmacht einige mobile Waffensysteme, die bestimmt eine eigene Stromquelle brauchten. Ich kann mich nicht erinnern, im Werk davon je gehört oder im Archiv etwas davon gesehen zu haben. Vielleicht ist es auch ein Beutestück aus einem besetzten Land (Berliet, Willeme und Latil habe ich schon nachgeschaut und nichts gefunden; Tatra kann wegen der Radstellung wohl ausgeschlossen werden).
Gibt es weitere Informationen/ Bilder? Eine Detailaufnahme des Motors / Antriebssystems wäre sehr hilfreich, aber aus jedem Bild sind Informationen zu holen.
Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung; für eine Information über das endgültige Suchergebnis wäre ich dankbar." -- Gruß aus Sulzbach an der Murr!
Heinrich
Der Wurm muß dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. |