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27.04.2011, 15:58 Uhr
Gast:Sven Leist
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Hallöle, uiui, da hab ich ja ganz schön was losgetreten War wohl doch gut, einen eignen Thread aufzumachen
Also: Ich denke, Großkran kann und darf jeder ruhig selber definieren. Ich schau mich selber im Kransektor um, und vergleiche, in welchem Tonnagebereich es Krane gibt und was der heutige Durchschnitt ist, und wo die obere Klasse beginnt. Daher erlaube ich mir alles, was bis 400 t herumkriecht, als Mittelklassekrane zu bezeichnen, alles was unter 100 tonnen ist, als Kleine (taxi)krane. Alles was über 500 Tonnen ist, zähle ich als Großkran, vor allem, weil die Zahl der Teleskopkrane in diesem Bereich doch recht überschaubar bleibt. Selbige Definition sehe ich bei den Raupenkranen. Unabhängig, wie viele 400 / 500 Tonner usw. in Deutschland rumschwirren
Ich habe das Thema hier auch nicht ohne Hintergedanken aufgemacht, ich hatte schon vor längerer Zeit mit nem Bekannten ein seeeehr langes und gutes Gespräch zu diesem Thema.
Maßgebend war für uns, wie viele Firmen gibt es, die Großkrane haben, wie lange und wo diese im Einsatz waren (sofern man es weis).
Klar haben auch Ausländische Firmen eine NL in Deutschland (Mammoet, Felbermayr z.B.) Aber umgekehrt? Wo haben Deutsche Kranfirmen im Ausland Stationen?
Wenn, dann wird ein Kran eines Deutschen Beiteribers nur per Auftrag ins Ausland geholt…
Und nein, ich finde es nicht schlimm, dass ein Großteil der in Deutschland produzierten (Groß)krane Exportware ist, im Gegenteil.
Aber ich hänge meine Geschichte mal am Beispiel LTM 11200-9.1 auf: Vorgestellt zur Bauma 2007, und ach, wie viele solcher Giganten wurden beinahe zeitgleich in Deutschland bestellt. Eine Hand voll bekommen wir doch sicherlich hin oder? Wenn ich mich nun umschaue, wer nach einiger Zeit noch einen hat, dann wird’s schon dünner. Und warum geht ein Kran in erster Linie weg? Weil keine Aufträge da sind. Schau ich mir dann z.B. noch an, dass Eisele mit dem Kran auch mehrmals im Ausland war und ich die Einsätze in Deutschland in einem Dreizeiler erwähnt weiß, dann spricht zumindest für mich dafür, dass der Kran sooo lohnend nicht war, um seine Brötchen zu verdienen . Aktuell hat Franz Bracht, HN Krane und KVN noch 1.200er (das sind die, die mir als Aktive gerade einfallen). (Ihr könnt mich gerne korrigieren, wenn ihr bessere Argumente findet
Ähnliches tut sich beim Grove GTK auf. Wiesbauer kaufte sogar gleich Zwei, mind. 2 weitere wurden in Deutschland von weiteren Betreibern angeschafft. Einige Zeit später? Siehste und hörste nix mehr groß, nur dass irgendwas rumgetestet wurde…
LG 1550, vor ein paar Jahren noch recht viele, besitzen auch nur noch seehr wenige Kranbetreiber und auch die LG 1750 / LR 1750 sind überschaubar. Gut, für Deutschland mag das ausreichen, aber auch diese Krane sieht man regelmäßig im Ausland…
Ich wollte hiermit auch nicht sagen, dass ein Deutscher Kranbetreiber grundsätzlich mit Großkranen kein Geld verdienen kann, aber mit Einsätzen nur in Deutschland lohnt es sich sicherlich weniger, weswegen Großkrane immer wieder aus Deutschland weg gehen. Und daraus resultiert meine Auffassung, dass Deutschland kein typisches Großkranland ist. |