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Hansebubeforum » Vorbild » Diverse Technik in W- und NW-Kanada / Alaska (viele Bilder) » Threadansicht

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025 — Direktlink
28.07.2009, 22:36 Uhr
robertd




Ein dreiachsiger Kenworth mit der bei den tiefen Temperaturen im Winter wohl bitter nötigen Kühlerverkleidung.


Ein International Paystar 5000 mit Anbaupunkten für einen Schneepflug.


Ein mir unbekannter Truck, der wohl militärischen Ursprungs ist.


Er verfügt über einen Abrollaufbau.


Ein kleinerer Ford-Truck mit Tankaufbau. Ich würde mal schätzen, dass es sich um einen F-650 oder sowas in der Richtung handelt.
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026 — Direktlink
28.07.2009, 22:37 Uhr
robertd




Ein ehemaliges Feuerwehrfahrzeug von Thibault.


Eine ganze Flotte von Pickups.


Ein Tanklastwagen, der offenbar für den Einsatz bei arktischen Bedingungen einfach mit PU-Schaum isoliert wurde


Ein CASE-Kompaktlader mit Ketten.


Ein Komatsu Bagger mit einem interessanten Ausleger.
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027 — Direktlink
28.07.2009, 22:38 Uhr
robertd




Dieser kann mittels eines Hydraulikzylinders...


...und einer Führungsstange zur Seite versetzt werden. Eine Interessante Alternative zu den sonst bei Minibaggern üblichen schwenkbaren Auslegern.


Eine Cat-Planierraupe, ich vermute mal eine D8 oder D9 - diese sind recht verbreitet.


Dann standen noch ein paar Stockcars herum. Eines wurde auch gerade vorbereitet für ein am darauffolgenden Wochenende stattfindendes Rennen. Ein V8 ohne Auspuff und Krümmer, bei dem also die Flammen direkt aus dem Zylinderkopf schlagen, ist schon ein besonderes Erlebnis für Auge und Ohr



(Ende Teil 5)
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028 — Direktlink
28.07.2009, 22:49 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
robertd postete
Besonders aufgefallen ist mir dabei der zusätzliche Zylinder in der Nähe des Drehpunkts des Hubgerüsts, dessen Zweck ich mir noch nicht so ganz erklären kann. Auf der anderen Seite gibt es diesen Zylinder übrigens nicht.

Ohne es zu wissen, würde ich dahinter einen Geberzylinder vermuten, um z.B. eine Parallelführung der Schaufel beim Heben zu erzielen.


Zitat:
robertd postete

Ein mir unbekannter Truck, der wohl militärischen Ursprungs ist.

Müsste ein M35 von REO sein. Sehr viel interessanter finde ich da aber das gelbe Gestell, das da anscheinend irgendwie vorne am Rahmen befestigt ist und von der Seilwinde gehalten wird.


Zitat:
robertd postete
Ein Komatsu Bagger mit einem interessanten Ausleger.

Diese Bauform scheint mir insbesondere in Asien (Japan) recht verbreitet zu sein, ich habe das aber auch schon in Deutschland mal an einem Caterpillar 307 gesehen...


Tschüs,

Sebastian
--
Baumaschinen-Modelle.net - Schwerlast-Rhein-Main.de

Dieser Post wurde am 29.07.2009 um 09:30 Uhr von Sebastian Suchanek editiert.
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029 — Direktlink
28.07.2009, 23:08 Uhr
Markus K

Avatar von Markus K

Moin

@ Sebastian

Das ist kein M35, das ist ein M945 Faltschwimmbrückenträgerfahrzeug:

http://www.primeportal.net/trucks/gert/m945_rb_photos.htm

http://www.panzerbaer.de/helper/us_srb_beb-a.htm

Das nichtmilitärische Gestell vorne dran sieht interressant aus

Mfg Markus K
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030 — Direktlink
29.07.2009, 09:11 Uhr
Franken Matthias



Toller Bericht,
vielen Dank und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.....
--
Der Dumme ist immer der Depp....oder
...der Letzte Waggon hängt immer hinten dran!
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031 — Direktlink
29.07.2009, 19:26 Uhr
Bagger-Tom

Avatar von Bagger-Tom

Muss auch sagen echt TOP der Bericht. Vielen Dank dass du uns daran Teilhaben lässt.
--
www.kranverleih.com
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032 — Direktlink
29.07.2009, 20:23 Uhr
Ulrich Kober



Hallo zusammen,

kann mich den Vorredner nur anschließen, klasse Bericht und tolle Bilder.


Gruß Ulrich
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033 — Direktlink
29.07.2009, 22:04 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
robertd postete
Spielen diese Filme bzw. Serien im Museum?

Möglich - "Britannia Beach" heißt das ganze Örtchen, in dem das Museum ist. Theoretisch könnte auch irgendwo anders in der Nähe gedreht worden sein.

Das Museum führt aber selbst eine Liste der Filme und Serien, die dort (teilweise) gedreht wurden.

<Klugscheiß>
Die lange Liste verwundert auch nicht weiter, wenn man weiß, daß Vancouver auch "das Hollywood des Nordens" genannt wird.
</Klugscheiß>


Tschüs,

Sebastian
--
Baumaschinen-Modelle.net - Schwerlast-Rhein-Main.de
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034 — Direktlink
29.07.2009, 22:23 Uhr
robertd



Hallo,

@Sebastian:
Geberzylinder klingt plausibel. Kraft kann das Ding ja nicht auf das Hubgerüst ausüben - zum einen ist der Angriffspunkt und -winkel etwas ungünstig, zum anderen ist einseitige Krafteinleitung ja auch nicht des Weisheits letzter Schluss. Was man damit erreichen könnte wäre eine geringere Lebensdauer des rechtsseitigen Lagers, aber ob man das will...

Hier kommen jetzt noch ein paar Bilder des nichtmilitärischen Gestells (Danke Markus für diese Wortschöpfung ). Leider muss ich beim Durchschauen der Bilder auch wieder mal feststellen, dass ich Esel wieder zu blöd war, um die richtigen Bildausschnitte zu wählen. So habe ich kein Bild, auf dem der M945 komplett inklusive Gestell zu sehen ist. Am Platz wäre es nicht gescheitert (siehe letztes Bild in Post 027), und mein Objektiv geht auch bis 18 mm. Ich war also nur zu doof dafür .
Also heists wohl nochmal nach Inuvik fahren...

Meine Vermutung zu diesem Gestell ist, dass es auch dem Anbau eines Schneepflugs dient.
Die spezielle Form könnte sich aus zwei Gründen ergeben:
1) Nutzung der beim Fahrzeug vorhandenen Winde (und evtl. der Anbaupunkte)
2) Der mutmassliche Schneepflug wird nicht nach unten gedrückt und kann somit nach oben frei ausweichen. Möglicherweise spielt das beim Räumen der Eisstraßen eine Rolle, um möglichst wenig Belastung auf das Eis zu bringen.

Aber mal sehen, ich denke mal, dass einer von Euch eine bessere Idee hat.










Hier offenbart sich mein Unvermögen auch wieder mal schön:



Ein Schritt weiter nach rechts, und das Verkehrsschild wäre nicht drauf.

Aber zumindest handelt es sich hier nur um Landschaft. Da kann man wenigstens noch das draus machen:


Teil 6 kommt, aber nicht mehr heute.
Bis dahin schon mal Danke für's Reinschauen und die lobenden Worte, und weiterhin viel Spaß

gruss robert
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035 — Direktlink
29.07.2009, 22:32 Uhr
robertd



Hallo Sebastian,

Zitat:
Sebastian Suchanek postete
Das Museum führt aber selbst eine Liste der Filme und Serien, die dort (teilweise) gedreht wurden.

Thx für den Link Ich wollte neulich eigentlich eh mal auf der Website des Museums nachschauen, hab's aber irgendwie wieder vergessen

Auf jeden Fall interessant - einen der Filme hab ich hier, und zwar "This Boy's Life". Mal schauen, ob da was zu erkennen ist
Ansonsten hab ich Mc Gyver auch noch auf meiner Einkaufsliste stehen

Danke,

gruss robert
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036 — Direktlink
29.07.2009, 23:04 Uhr
Michael L

Avatar von Michael L

Hallo zusammen,

@robertd

mit dem schneepflug könntest du recht haben (ich hab keine ahnung für was das gestell sein könnte!!!????) aber dein punkt 2 ist mir nicht ganz so schlüssig, denn hinter dem schneepflug der 150-200 kg (?) wiegt ist ein lkw mit ca 15t (?)..........und beim dem gewicht den die eisstraßen tragen müssen kommt es auf das gewicht des pfluges nicht an.

wenn man sich aber mal dein Bild 2 im post 034 genauer anschaut und neben die aufhängung der seilwinde am gestell schaut, sieht man zwei schwarze stellen und auf der linken seite sieht man einen runden abdruck.......sieht aus als wenn das gestell irgendwo anschlägt.....vielleicht hat ja jemand einen idee!
--
Grüße aus Süddeutschland

Copyright der Bilder liegt bei mir!
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037 — Direktlink
29.07.2009, 23:43 Uhr
robertd



Hallo Michael,

hinter meinem Punkt 2 liegt folgende Überlegung:

Die Eisstraßen bestehen ja nicht nur aus Eispassagen, sondern führen auch immer wieder mal über Land. D.h. zum einen, dass man immer wieder mal aufs Ufer hoch bzw. vom Ufer runter muss, und zum anderen, dass man nicht nur die schön ebene Fläche des Eises hat, sondern auch Landpassagen, die nicht regelmäßig bzw. ganzjährig befahren und somit uneben sind. Ein Schneepflug europäischer Bauart, bei dem die einzelnen Pflugscharen nach hinten oben ausweichen können könnte also suboptimal sein, da dann die Unebenheiten an Land nicht "flachgebügelt" werden.
Also könnte man den Pflug starr machen und an den Ecken je einen "Ski" anbringen, der ihn höhenmäßig führt. So wäre dann bei der Auffahrt aufs Eis auch gewährt, dass der Pflug nicht "einhakt" und auch keinen Schnee liegenlässt, sondern schön bis auf die Eisoberfläche räumt.

Aber das ist alles nur eine Vermutung, wahrscheinlich ist die Erklärung viel trivialer.

Ich muss mir bei Gelegenheit mal die Serie "Ice Road Truckers" auf DVD kaufen, vielleicht sieht man das Fahrzeug da ja mal im Einsatz.

gruss robert
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038 — Direktlink
02.08.2009, 12:36 Uhr
robertd



(Teil 6)

Nach zwei Tagen Aufenthalt in Inuvik ging es dann wieder zurück nach Süden, sprich nach Dawson City. Hier wurde das Wetter freundlicherweise wieder etwas besser, so dass ich noch einige Bilder der Landschaft knipsen konnte.

Die irgendwo oben schonmal erwähnte "Eagle Lodge", die so ziemlich genau in der Mitte zwischen Dawson City und Inuvik liegt, würde man hierzulande als Raststätte oder Autohof bezeichnen.
Und so sieht das dann aus:


Das langgestreckte grüne Gebäude ganz hinten (also links im Bild) ist die Werkstatt. Dort ist auch die Tankstelle zu finden. Weiter rechts kommt dann das Restaurant, an das dann das Hotel anschließt. Außerhalb des Bildes kommt rechts noch der Rest des Hotels, sowie der Campingplatz, der im Grunde ein Parkplatz mit ein paar Zusatzeinrichtungen (Bänke, Feuerstellen...) ist.
Wie man sieht spielt auch hier der Platz keine Rolle - so groß wie's wird wird's halt. Nachdem der nächste Nachbar 200 km weg ist wird's auch keinen jucken, ob die Anlage nun 1000 Quadratmeter mehr oder weniger braucht.


Ein kleines Detail, das auf obigem Foto etwas untergeht, sieht man hier.
Mir ist irgendwo mal aufgefallen, dass eine Satellitenschüssel (über die neben Fernsehen auch Internet läuft - schweineteuer im Vergleich zu uns) wohl nicht richtig befestigt war und nach unten zeigte.
Irgendwann fiel mir dann aber auf, dass wohl alle Schüsseln nicht richtig befestigt waren, also habe ich mal nachgefragt.
Der Grund liegt einfach darin, dass sich die Satelliten viel weiter im Süden befinden - so kommen die Signale relativ flach über den Horizont herein, so dass eben die Satellitenschüsseln Richtung Erde zeigen.


Zurück in Dawson City habe ich am Campingplatz diesen Truck Camper der Royal Canadian Mounted Police (RCMP) gesehen. Ich würde mal behaupten, dass das Grundfahrzeug ein Chevrolet Silverado 3500 Crew Cab ist. Es handelt sich dabei um die Streife, die den Dempster Highway unter ihrer Kontrolle hat - jeweils zwei Beamten pendeln zwischen Dawson City und Inuvik - eine Woche nach Norden, eine Woche zurück. Und als mobile Polizeistation auf den Campingplätzen gibt es eben dann den Camper. So von außen betrachtet klingt dieser Job recht entspannend

Zur Fahrtzeit sei übrigens noch folgendes gesagt:
Wir brauchten für die Strecke von Dawson City nach Inuvik und zurück insgesamt 9 Tage - 3 Tage hoch, dann zwei Tage Aufenthalt, und 4 Tage wieder zurück. Auch wenn 800 km in eine Richtung jetzt nicht so extrem weit klingen, so muss man - wenn man das Ganze touristisch macht - zumindest eine Woche einfach rechnen. Allein dadurch, dass man immer wieder mal stehen bleibt und ein paar Bilder macht, schafft man kaum mehr als 50 km/h im Schnitt. So sind wir jeden Tag so ca. 5 Stunden gefahren, der Rest ging für Wanderungen, Camp Auf- und Abbau usw. drauf.
Wenn man die Strecke einfach nur hinter sich bringen will geht es natürlich auch schneller - eine Frau, die in Dawson City arbeitet und ihre Familie in Inuvik hat, gab als schnellste Fahrzeit 8 Stunden im Sommer und 7 Stunden im Winter an. Bei 100 oder mehr km/h Durchschnittsgeschwindigkeit hat man da aber natürlich keine Zeit mehr, um sich irgendwas anzusehen


Dieser 1960er Chevrolet Biscayne rostet an einer Straße in Dawson City vor sich hin.

Was einem als Europäer besonders auffällt ist, dass fast keiner eine Garage hat. Irgendwie wundert man sich darüber, da es zum einen im Winter saukalt ist (durchaus auch mal minus 60° C) und zum anderen jede Menge Platz da ist. Aber sie werden wohl wissen, warum sie darauf verzichten. So sieht man an der Straße wenigstens ein paar schöne Autos



Ein Ford Mustang. Der Suzuki Vitara im Hintergrund nennt sich drüben "Tracker".
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039 — Direktlink
02.08.2009, 12:37 Uhr
robertd




Auf dem Bild erkennt man es nicht so gut. Der Pickup hat hier eine elektrich betriebene, ausfaltbare Ladebordwand. Diese scheint es als Bausatz zum Anbau an die verschiedenen Pickup-Typen zu geben.


ein alter Plymouth mit Holzspeichenrädern...


...und einem etwas neueren Ford Pickup dahinter.

Dawson City war ja die Hauptstadt des Goldrauschs um 1900 herum. 1896 oder 98 wurden große Mengen an Gold gefunden, so dass sich Tausende auf die Suche nach dem Glück im hohen Norden machten, so dass Dawson City nach ein paar Jahren die größte Stadt nördlich von Seattle war, mit über 10.000 Einwohnern. Unter anderem hat auch Dagobert Duck hier am Klondike River sein erstes Gold geschürft.
Und auch heute noch ist Gold ein wichtiges Thema in der Stadt. Zum einen natürlich für den Tourismus, der sich auf dieses Thema konzentriert, aber es gibt nach wie vor auch aktive Goldgräber.
In einem Ort mit dieser Geschichte gibt es natürlich viel an Bergbaugerät zu sehen


Ein Hough Payloader Model HA auf dem Gelände einer Goldmine, die wir besichtigt haben.


Ein Ausleger eines Seilbaggers...
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040 — Direktlink
02.08.2009, 12:38 Uhr
robertd




...und (vermutlich) das Gerippe des zugehörigen Baggers:


Ein "Dominion Shovel Crane", Baujahr war nicht zu erkennen.


Eine Cat 931 Laderaupe mit Heckbagger.


Ein alter Dampfkessel, der als Dekoration dient.


Ein Schulbus, in diesem Fall ein etwas älteres Modell.
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041 — Direktlink
02.08.2009, 12:39 Uhr
robertd




Eine alte Laderaupe Caterpillar D8.


Am Heck ist eine Winde von HYSTER befestigt.


Dann sahen wir uns an, wie der Betrieb in einer Goldmine heute funktioniert.
Das wichtigste Grundprinzip beim Goldbergbau ist, dass Gold schwerer ist als alles andere rundherum. Gold sinkt also immer nach unten - da muss man also suchen.
Nun gilt es also zunächst, an den goldhaltigen Schotter zu kommen. Dieser liegt unter einer Erdschicht mehrere Meter tief begraben. Als zusätzliche Hürde kommt noch der Permafrost dazu - auch im Sommer taut die Erde nur oberflächlich auf, ansonsten ist alles ab ein paar dutzend Zentimetern Tiefe gefroren.
Als vor 110 Jahren noch alles per Hand gemacht wurde behalfen sich die Goldgräber so, dass sie im Winter ein Feuer auf dem Boden machten, und dann die aufgetaute Erde wegschaufelten. Und das Ganze dann eben Schicht für Schicht, bis man zum Schotter, dem "paygravel" kam. Im Winter machte man das deshalb, weil im Sommer die Gefahr bestand, dass sich die Schächte mit Wasser füllten.
Heute wird im Yukon-Territorium "Hydraulic Mining" betrieben, also Goldabbau mit Wasser. In anderen Territorien und in Alaska ist diese Methode aus Umweltschutzgründen angeblich nicht mehr erlaubt.

Man nehme also...

...einen Dieselmotor, an den man eine Pumpe schraubt...


...die man über einen entsprechenden Schlauch mit einem Wasserwerfer verbindet.


Damit spült man dann alles, was nicht gefroren ist, von der Wand, die man gerade bearbeitet.
Hier sieht man ganz gut unten die Schotterschicht mit einer Dicke von ca. einem Meter. Um diese Schicht geht es, da ist das Gold drin. Alles, was oben drüber ist, ist zunächst (!) mal Abfall - inkl. der Bäume und der Vegetation oben drauf.
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042 — Direktlink
02.08.2009, 12:40 Uhr
robertd




Wenn man dann das blanke Eis freigelegt hat, so wie hier...


...oder hier, lässt man die Sonne ihr Werk tun und wieder eine weitere Schicht auftauen.


Neben Bäumen und sonstigen Pflanzen finden sich in der weggespülten Erdschicht auch immer wieder Knochen von Tieren, die vor tausenden von Jahren mal hier gelebt haben - u.a. auch von Mammuts.
Die Stoßzähne der Mammuts dürfen von den Goldgräbern legal auf dem Markt verkauft werden - um dem illegalen Elfenbeinhandel mit Elefantenstoßzähnen etwas entgegenzusetzen. Wenn die Goldausbeute (oder der Preis) mal schlecht ist oder besonders viele Fossilien gefunden werden kann es somit auch mal vorkommen, dass in einem Jahr mehr Geld mit Elfenbein verdient wird als mit Gold.


Der herausgewaschene Schotter wird dann in eine Sortiermaschine gefüllt.
Hier wird zunächst mal in der großen Trommel alles ausgesiebt, was größer als ein halbes Zoll (ca. 13 mm) ist. Die Bearbeitung dieses Materials würde sich wirtschaftlich nicht lohnen. Wenn man den Abraumhaufen händisch durchsucht besteht somit die Chance, Nuggets zu finden.


Das kleinere Material durchläuft dann eine Sortieranlage. Das Prinzip ist dabei immer das selbe: der Schotter wird mit viel Wasser durch die Anlage gespült, die immer wieder Hindernisse hat. Das Gold sinkt dabei nach unten, und (möglichst) alles, was leichter ist, wird weggespült. Um die verschiedenen Korngrößen zu erwischen gibt es verschiedene Bereiche, in denen die Formen und Größen der Hindernisse variieren.
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043 — Direktlink
02.08.2009, 12:41 Uhr
robertd




Auf diese Weise wird also aus dem "paygravel" das erste Konzentrat gewonnen, in dem man dann auch schon den Goldstaub sehen kann.


Nach nochmaliger Konzentration in einer kleineren Maschine wird aus dem Material das eisenhaltige Gestein mit Magneten herausgeholt. Dann wird es noch nach Korngröße sortiert, und zu guter letzt in diesem Gerät endgültig getrennt. Auch hier sorgen wieder Wasser und die - je nach Korngröße unterschiedliche - Neigung des Tellers dafür, dass alles, was nicht Gold ist, unten bleibt.


So sieht dann das Endergebnis aus. Diese Goldkörner werden dann zu Barren eingeschmolzen, und an den Goldankäufer im Ort verkauft. Dieser lässt es dann in der Scheideanstalt einschmelzen und den Reinheitsgrad bestimmen, worauf dann der endgültige Preis festgelegt wird.


Im Rahmen der Besichtigung hat man dann noch die Gelegenheit, selbst Gold zu waschen. Dafür kippen die Betreiber der Mine eine LKW-Ladung des herausgewaschenen Schotters in ihr Camp, den man dann im Bach mit entsprechenden Goldwaschpfannen bearbeiten kann. Nach so einer bis eineinhalb Stunden hat man da auch als Laie schon ein Erfolgserlebnis in Form von einem Dutzend kleiner Goldkörner.

(Ende Teil 6)
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044 — Direktlink
02.08.2009, 13:04 Uhr
Hendrik
Moderator
Avatar von Hendrik

Absolut geiler Bericht
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045 — Direktlink
02.08.2009, 13:18 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
robertd postete
Ein kleines Detail, das auf obigem Foto etwas untergeht, sieht man hier.
Mir ist irgendwo mal aufgefallen, dass eine Satellitenschüssel (über die neben Fernsehen auch Internet läuft - schweineteuer im Vergleich zu uns) wohl nicht richtig befestigt war und nach unten zeigte.
Irgendwann fiel mir dann aber auf, dass wohl alle Schüsseln nicht richtig befestigt waren, also habe ich mal nachgefragt.
Der Grund liegt einfach darin, dass sich die Satelliten viel weiter im Süden befinden - so kommen die Signale relativ flach über den Horizont herein, so dass eben die Satellitenschüsseln Richtung Erde zeigen.

<Klugscheiß>
Jupp - Sat-TV funktioniert nur mit geostationären Satelliten (es sei denn, man möchte die Antenne permanent nachführen und von Satellit zu Satellit "springen" lassen) und "geostationär" funktioniert nur über dem Äquator.
</Klugscheiß>

Aber wieder sehr, sehr schöne Bilder, das Warten hat sich gelohnt.
Ich hoffe, daß Du uns noch ein paar ebenso schöne Teile präsentieren kannst/willst.


Tschüs,

Sebastian
--
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046 — Direktlink
02.08.2009, 21:54 Uhr
Sebastian Suchanek
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Avatar von Sebastian Suchanek


Zitat:
robertd postete


Nachdem Du alle Goldwäscher bis auf den hier so säuberlich "rauszensiert" hast: Bist das wohl Du selbst?


Tschüs,

Sebastian
--
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047 — Direktlink
05.08.2009, 20:49 Uhr
robertd



Hallo Se-"Watson"-bastian,

richtig, der, der auf dem Bild so tut, als würde er sich auskennen, bin ich

Für die, die immer noch auf diesen Thread klicken: Teil 7 ist in Arbeit.

gruss robert

Dieser Post wurde am 05.08.2009 um 20:58 Uhr von robertd editiert.
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048 — Direktlink
05.08.2009, 23:23 Uhr
robertd



(Teil 7)

Nun haben wir also gesehen, wie heutzutage Gold abgebaut wird. Jetzt gab es aber vor 100 Jahren noch keine leistungsfähigen Hydraulikbagger, welche den Schotter in großen Mengen in die Sortieranlagen kippen konnten.
Aber der Mensch ist ja erfinderisch wenn's darum geht, viel Geld zu verdienen. Und so wurden dann sogenannte Gold Dredges eingesetzt.
Als kleine Vorgeschichte dazu möchte ich noch die Sache mit dem Claim kurz erklären.
Der Claim ist schlicht und einfach der Anspruch bzw. das Recht, auf einem bestimmten Stück Land Bergbau betreiben zu dürfen. Das Land selbst muss einem dazu nicht gehören, in den meisten Fällen gehört es dem Staat. So darf man auch Gebäude nur zu Bergbauzwecken errichten.
Um einen Claim zu registrieren, muss man sich zunächst mal einen freien Claim suchen und diesen dann ausstecken (stake a claim). Ausgesteckt wird dabei tatsächlich im Wortsinn - man sucht das Gelände auf und setzt an den Ecken seine "Claim Posts", also Claim-Pfähle.

Diese sehen z.B. so aus:

Wie man erkennen kann sind darauf Blechschilder befestigt, welche diverse Daten enthalten - z.B. den Namen des Claims, den Namen des Aussteckers, Abstände, Datum und Uhrzeit des Aussteckens usw.
Das Ausstecken hat den Zweck, dass der Bewerber das Gelände sieht, bevor er die Schürfrechte erwirbt. So muss er sich ein Bild vom Gelände machen und überlegen, wie er beispielsweise seine Ausrüstung hinschaffen kann, welche Beschaffenheit der Boden hat, oder welche Hilfsmittel er aufgrund der Geländeform überhaupt nutzen kann.
Wenn er den Claim ausgesteckt hat, kann der Goldgräber zur Behörde gehen und den Claim registrieren. Das kostet verhältnismäßig wenig (weit unter 100 Dollar, wenn ich mich recht erinnere). Damit hat er vorerst mal für ein Jahr die Schürfrechte auf dem ausgesteckten Claim.
Dieses Recht verlängert sich nun jeweils um ein weiteres Jahr, so lange nachgewiesen werden kann, dass auf dem Claim in einem gewissen Umfang gearbeitet wurde - das umfasst sowohl die eingesetzte Arbeitsleistung, als auch Maschinen, Material usw. Der notwendige Umfang ist mir leider entfallen, aber es ist ein Wert, der zu schaffen ist.
Diese Nachweise können für mehrere Claims zusammengefasst werden - wenn man also z.B. 10 Claims besitzt muss man für alle 10 zusammen die gesamte Bearbeitung nachweisen. Man kann also z.B. 5 Claims sehr intensiv, und die anderen 5 gar nicht bearbeiten - die Leistung gilt für das gesamte Paket.
Ebenso werden die Nachweise von Jahr zu Jahr mitgenommen - wenn man also z.B. 3 Jahre lang 2 mal so viel Arbeit hineinsteckt wie nötig, dann kann man die nächsten 3 Jahre theoretisch nichts tun, ohne den Claim zu verlieren.
Heute hat ein typischer Claim in dieser Gegend Abmessungen von (soweit ich mich erinnere - bitte nicht festnageln) 250 mal 500 Fuß, also 76,2x152,4 Metern. Die Abmessungen sind historisch bedingt und wurden ursprünglich einmal so festgelegt, dass ein Claim einen Mann versorgen kann.
Nachdem also anfangs die Goldgräber mit wenig Ausrüstung und viel Arbeit ihr Glück suchten, so wandelte sich das Ganze mit der Zeit. Durch den Goldrausch wurde auch die Infrastruktur verbessert, so dass im Laufe der Zeit mehr und größere Ausrüstung zu geringeren Kosten nach Dawson City und auf die Goldfelder transportiert werden konnte.
So war der nächste Schritt, dass man nicht mehr im Winter Schächte bis zum Schotter grub, sondern im Sommer mit Unterstützung von Dampfmaschinen die Erde vom Schotter abtrug und so im Tagebau aktiv wurde.
Mit dieser Methode wuchs aber auch der Platzbedarf - das abgetragene Material musste ja auch irgendwo zwischengelagert werden. So wurden also mehr und mehr Claims zusammengekauft, so dass größere zusammenhängende, in einer Hand befindliche, Abbauflächen entstanden.
Diese Entwicklung führte letzten Endes dann dazu, dass die Abbauflächen groß genug wurden, um finanzstarken Firmen den Einstieg in die Goldgräberei in großem Stil zu ermöglichen.
Somit sind wir nun wieder bei der Gold Dredge angelangt, und diese sieht dann so aus:

Bei dem Gerät auf dem Bild handelt es sich um Dredge #4 der Canadian Klondike Mining Company, welche 1912 gebaut und im Frühling 1913 in Betrieb genommen wurde.
Wie man sieht ist dieses Gerät nicht ganz klein (womit dieses Thema nun endlich schwerlastig wird ). Sie ist so ca. 100m lang und 20m breit und wiegt so um die 2.700 Tonnen.


Es handelt sich bei dem Gerät im Grunde um einen schwimmenden Eimerkettenbagger mit integrierter Goldsortieranlage.


Die 72 Schaufeln haben eine Kapazität von je 0,45 m³ und ein Gewicht von je ca, 1,85 Tonnen. Pro Stunde können damit ca. 500-600 Tonnen Schotter bearbeitet werden.


Die Bolzen dazu haben einen Durchmesser von 20cm und ein Gewicht von ca. 220 kg.
Eine Besonderheit ergibt sich bereits beim Ausbaggern des Materials: Da sich Goldstaub an einen eventuell vorhandenen Ölfilm binden könnte und somit oberflächlich abfließen würde, konnte man keine Schmiermittel einsetzen. Die Eimerkette musste also ungeschmiert arbeiten, was zu entsprechendem Verschleiß und einer Geräuschkulisse, die man angeblich noch in 30 km Entfernung hören konnte, geführt hat.

Dieser Post wurde am 05.08.2009 um 23:45 Uhr von robertd editiert.
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049 — Direktlink
05.08.2009, 23:23 Uhr
Wilfried E.

Avatar von Wilfried E.

Hallo Robert,

danke für alle bisherigen Teile !! Auf Teil 7 warte ich natürlich auch schon.
--
Gruß aus Pulheim
Wilfried Euskirchen

(Meine hier gezeigten Bilder unterliegen dem Urheberrecht)

--Was Du heute nicht erledigst, musst Du morgen nicht korrigieren--
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