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20.05.2015, 13:35 Uhr
Handlungsreisender
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Stop, Fakten nicht verdrehen. Die einzige Leistung der Hilfsorganisationen, die Kostenfrei ist, ist in der Regel der Brandeinsatz, da gesetzlicher Auftrag der Feuerwehr. Alles andere (technische Hilfeleistungen) werden grundsätzlich abgerechnet. Es gibt natürlich im nachhinein die Möglichkeit, Kosten niederzuschlagen (sonst wären z. B. Hochwassereinsätze nicht finanzierbar bzw. anschließend manche Komune zahlungsunfähig). Geld verdient das THW nicht, die Kostensätze dienen rein zur Kostendeckung, Verdienstausfall wird nur fällig, wenn dieser tatsächlich entstanden ist. Die Kostensätze der Feuerwehren sind Sache der Komune und daher höchst unterschiedlich (ähnilch wie bei Müllgebühren oder Kita-Kosten), da kann ich hier nichts zu sagen. Das THW wird nur auf Anforderung tätig, also hat hier irgendeine Behörde (Feuerwehr, Polizei etc.) quasi ein Amtshilfeersuchen gestellt, da man mit eigenen Mitteln wahrscheinlich nich in der Lage war, die Gefahr zu beseitigen. Sollte der Einsatz beendet gewesen sein, wäre dies eine wirtschaftliche Leitung, das setzt dann eine Freistellung, in der Regel durch die Industrie- und Handelskammer, voraus. Wäre dies nicht so, könnte sich manch ein Ortsverband des THW mit großen Stromerzeugern oder Ähnlichem am Wochende eine goldene Nase verdienen. Gerade der Bundesverband der Abschleppunternehmen hat in den letzten Jahren immer wieder geklagt, so das normalerweise nicht mal mehr Starthilfe gegeben werden darf, das erklär mal jemandem, der mit nem Überbrückungskabel vor dir steht und dem du dann sagst, er möge bitte die Pannenhilfe herbei holen!!! Selbstbergung durch Unternehem ist in solchen Fällen auch immer kritisch zu sehen, Kranvermieter sind hierzu sicherlich in der Lage, aber bei vielen Bauunternehmen sieht die fachgerechte Bergung dann so aus, das mit ungeeigneten Hebemitteln (z. B. Baggern) und ablegereifen Anschlagmitteln rumgezerrt wird, bis es irgendwie mehr oder weniger klappt. Das alles ist natürlich wie immer eine Einschätzung aus der Ferne ohne die tatsächliche Sachlage zu kennen, allerdings mit 30 Jahren THW-Erfahrung und dem Wissen aus Tätigkeit als Fachkraft für Arbeitssicherheit. -- Gruß von Unterwegs Dieser Post wurde am 20.05.2015 um 14:54 Uhr von Handlungsreisender editiert. |