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16.12.2009, 07:48 Uhr
Sikukranefan
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Ich habe jahrelang im Kindergarten und Behindertenbereich gearbeitet und konnte dort über Jahre hinweg eine ständige Zunahme von folgenden Punkten feststellen. Zum einen wurde bei vielen Kindern das in der Woche bei uns erlernte durch ein (verlängertes) Wochenende wieder vergessen, weil sie zuhause nichts machen mussten bzw eben das gelernte nicht umzusetzen brauchten. Nach Ferien war es noch schlimmer. Viele Kinder wurden und werden nachmittags und am Wochenende einfach vor den Fernseher gesetzt, weil die Eltern schlichtweg überfordert sind, sich kindgerecht mit den Kindern beschäftigen zu können. Und dann noch was vorlesen oder zusammen spielen ist dann einfach nicht drin. Und so steigt leider die Anzahl der Eltern, die die Erziehung und Verantwortung für Lernen und Ausbildung Kindergartenpersonal und LehrerInnen zukommen lassen, bzw es eben von diesen erwarten. Wie oft wurde ich von Eltern angesprochen, weil wir es nicht geschafft hätten ihr Kind so zu erziehen, wie sie es sich gewünscht hätten. Einige Eltern müssen einfach an die Hand genommen werden und auf alles hingewiesen werden, sie sind mit einem Kind einfach überfordert, aber diese Eltern haben dann drei Kinder... Und es ist dann kein Wunder, wenn heutzutage alles ver"elektronisiert" wird. Selbst kleine Kinder im Kindergartenalter (also bis 6) haben shcon grossteils einen Fernseher oder Computer im KInderzimmer, den sie teilweise unkontrolliert benutzen können. Meinetwegen sollen KInder ja solche Medien auch nutzen, aber doch bitte MIT den Eltern zusammen und nicht alleine im Zimmer oder ständig. Für diese Eltern ist es einfach zu sagen "mein Kind ist schon so lieb, das beschäftigt sich ganz alleine.." "mit was?" "das weiß ich nicht..." Man kann natürlich sich alles durch Elektronik vereinfachen; das Handy leistet heute Dienste, da haben wir früher nur von geträumt. Keine Frage, es gibt eben auch den Fortschritt. Aber es ist eben ein RIESENUnterschied, ob man nun auf der Tastatur herumklimpert oder etwas selber schreibt, mit seiner eigenen Hand und einem Stift. Heutzutage muss man ja noch nicht einmal mehr denken, denn der Computer bzw das Internet hat (fast) alles parat, braucht man nur zu wissen wo es steht und wie man es herunterladen kann. Und gerade heutzutage muss man seinen Kopf umsomehr anstrengen als früher, weil man ja auch mal was selbst produzieren will. Früher haben Kinder einen Baustein genommen und ihn als Auto, als Schiff; als Hammer, als Telefon; als Staubsauger etc benutzt und eben die passenden Geräusche dazu gemacht, das berühmte "BRRRRMMM", heutzutage brauchen KInder das ja nicht mehr zu machen, weil überall Elektronik drin steckt und es für Kinder alles im Kleinformat gibt, vom Staubsauger bis Rasierer, mit passenden (oder eher untypischen) Geräuschen. Ich habe ein Kind im Kindergarten gehabt, das hat ein Auto nach einer Weile weggeschmissen, weil es eben KEINE Funktionen gehabt hat, es wusste nicht, was es damit anfangen sollte. Und somit kommt das selber machen heutzutage zu kurz. Die heutige Generation erwartet (vielfach, nicht alle!) daß man ihr alles vorsetzt, bzw von anderen Hilfsmitteln abgenommen wird (siehe Handy oben). Und wieso müssen denn so viele Arbeitgeber Auszubildende abweisen, weil die noch nicht einmal die Grundkenntnisse für den Beruf ihrer Wahl mitbringen. Da konnte ein Beitrieb keinen einstellen, weil sie es nicht geschafft haben, die Frage nach der qm2 Zahl der 1x2Meter grossen Glasscheibe zu berechnen und das aus dem Kopf...Viele griffen erst einmal nach dem auf dem Tische liegenden Taschenrechner und rechneten wild und falsch drauf los. Und hinzukommt aus meiner Sicht auch noch eine grosse "nullbockstimmung" bzw "mirdochegalhaltung" gegenüber anderen. Und dann wird es eben zunehmend egal, was andere von mir halten oder denken. Ich finde das ganze Thema heutzutage sehr spannend, nur merke ich immer wieder, daß man dagegen nicht ankommt, weil noch ein grosses Porblem dazu kommt. Und das betrifft Eltern und Kinder. Es kann sich nur verändern, der sich auch verändern will. Und wem es egal ist, wie er bei anderen ankommt, der wird auch nicht an sich arbeiten, bei dem prallt jedes gut gemeinte Wort oder Hilfe einfach ab. Und besonders in solchen Foren, die es ja heutzutage massenweise gibt, gibt es noch einen weiteren Punkt: Faulheit. Man könnte ja mal nachlesen, wie man Bilder einstellt, welche Regeln es gibt oder wie man was wie oder wo machen sollte; nur es lesen sich eben die wenigsten durch. Wer liest denn heutzutage noch die Allgemeinen Betriebs/Vertragsbedingungen durch, wenn er was herunterlädt oder sich irgendwo anmeldet? Vielzuviel Arbeit und andere werden mich schon drauf hinweisen... Ich habe auch schon als Admin auf Boards gearbeitet und schon recht nette Sprüche bei freundlichen Hinweisen auf einen Fehler/Regelverstoß bekommen. Und somit wird es wohl leider immer wieder nur ein hilfloser Versuch etwas zu ändern, wo nichts geändert werden möchte.... -- ''''''''''####'''''''###''''''''####''''''''
Jeder Tag ohne ein Lächeln ist ein verlorener Tag, drum lächelelele JETZT.
einer von vielen Jens |