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07.09.2020, 10:26 Uhr
Menzitowoc
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Hallo,
am Grand Tower, dem Wohnhochhaus neben der Skyline Plaza an der Messe in Frankfurt, war neulich (Anfang September 2020) eine sehr große selbstfahrende Bühne im Einsatz: Eine Genie SX-180 vom Vermieter Rentlift (jetzt Wiesecker Group).
Die SX-180 ist aktuell die höchste selbstfahrende Bühne von Genie und bietet mit dem Teleskopausleger knapp 55m Korbbodenhöhe (= nominal 56,86m Arbeitshöhe), knapp 25m seitliche Reichweite und dabei 340kg Korbtragfähigkeit. Dazu kann sie die 4 Radarme des Unterwagens zur Spurverbreiterung ausklappen.
Übersicht über den gesamten Bühneneinsatz. Aufgrund der recht weiten Ausladung würde ich die Arbeitshöhe auf 35-40m schätzen (56m Arbeitshöhe kann nur mit sehr steilem Ausleger erreicht werden). Der Vermieter hat mal etwas vollmundig „58m Arbeitshöhe“ auf den Ausleger schreiben lassen (etwas klein oberhalb der Wippzylinderanlenkung sichtbar)
Der Unterwagen mit seinen 4 schaumgefüllten Rädern hat eine Spurverstellung von 2,5m Transportbreite auf 5,0m Arbeitsbreite. Die verstellung erfolgt über jeweils einen Hydraulikzylinder zwischen den seitlichen Armen. Damit beide seitlichen Radarme spiegelsymmetrisch ausfahren, ist an der Unterseite ein entsprechender Lenker angebracht. Theoretisch ist Vorder- und Hinterarme unabhängig bedientbar, jedoch wird dies durch die Maschinensteuerung ausgeschlossen – also nur komplett schmale oder komplett breite Spur. Für die Radstellung selber gibt es keine weitere mechanische Führung. Alle Radbewegungen erfolgen über die Lenkzylinder mit entsprechender Steuerung, die auch die 4 Lenkmodi koordiniert.
Ansicht des Korbauslegers mit Arbeitskorb. Dieser ist mit einem Drehwerk am Hauptteleskopausleger angebracht, dessen Drehachse über Hydraulikzylinder vertikal geregelt wird. Der Arbeistkorb selber kann gegenüber dem Korbarm um +/- 80° geschwenkt werden. Um die Arbeitshöhe bei gegebener Auslegergeometrie zu optimieren, ist der Korb auf Bodenhöhe am Korbarm angelenkt – siehe auch Datenblatt der Genie SX-180.
In der Hochhausschlucht in Frankfurt wirk die Bühne jetzt nicht besonders groß, aber wenn man sicht das Transportbild auf der Seite des Herstellers ansieht, erkennt man gut, dass es sich doch um ein ziemlich dickes Ding handelt. Welche Arbeiten genau verrichtet wurden, kann ich nicht sagen. In der kurzen Zeit, in der ich die Bühne beobachtet habe, sah es so aus, als ob an den Glas-Balkongeländern etwas gewerkelt wurde. Das sah jetzt etwas sehr unbedeutend für den, bestimmt sauteuren, Einsatz einer solchen Bühne aus. Ich hoffe mal für den Bezahler dieses Einsatzes, das es sich nicht um ein „Ist-mir-doch-egal-was-es-kostet-Sie-müssen-sich-darum-kümmern-Einsatz“ handelt.
Gruß Christoph P.S.: Link zum Image-Shack-Album mit allen Hubarbeitsbühnen-Bildern in voller Auflösung. -- Mal was ganz Anderes: Marion Walking Dragline aus Constructor (Holzbaukasten) Dieser Post wurde am 07.09.2020 um 10:26 Uhr von Menzitowoc editiert. |