010 — Direktlink
05.04.2006, 00:07 Uhr
ulrich
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Ja, Ja, Hajo, die staatlich verordnete Ökologie wird im Hintergrund doch von der Ökonomie bestimmt, allerdings nur von der Ökonomie Einzelner und nicht unter volkswirtschaftlichen Gesichtpunkten.
Bei vielen Anlegern, die in Windkraftanlagen investieren, steht das ökonomische Interesse zumeist an erster Stelle und das ökologische (wenn überhaupt vorhanden) an Zweiter. Der Landwirt, der die Flächen vermietet, verpachtet oder selber als Betreiber auftritt, wechselt den Subventionstopf, da die Subventionen für landwirtschaftliche Produkte ein wirtschaftliches Überleben teilweise nicht mehr ermöglichen oder nur unter ganz bestimmten Bedingungen. Das stelle ich hier ganz wertungsfrei fest. Jeder muss heute halt sehen wo er bleibt. Das ist Marktwirtschaft oder Kapitalismus. Im Ergebnis führt dies zu den „verspargelten“ Landschaften. Die Frage, wie viele und wo wie viele Windkraftanlagen volkswirtschaftlich Sinn machen, wurde bisher anscheinend noch nicht zwischen allen Beteiligten diskutiert oder hat bisher noch zu keinem Ergebnis geführt. Jeder versucht, wie Hajo schon sagte, seine Klientel zu befriedigen bzw. seine Ideologie (zur Steigerung seines Selbstwertgefühls) durchzusetzen. Was nützen mir noch so viele WKAs wenn ich nicht ein einziges AKW oder Kohlekraftwerk ersetzten kann, das macht weder ökonomisch noch ökologisch einen Sinn. Da man nicht vorhersagen kann, wann die WKAs wie viel Energie liefern, können sie weder als Grundlastkraftwerk noch als Spitzenlastkraftwerk sinnvoll eingesetzt werden, sie stören eigentlich nur den Betrieb des Stromversorgungsnetzes (in der derzeitigen Auslegung). Die von den WKAs erzeugte Energie in den Pumpspeicherwerken zu verbrauchen, ist mit dem von Sebastian beschriebenen Problem (Stromtransport kreuz und quer durch die Republik) verknüpft. Und außerdem gibt es auch noch die Fälle, dass es Windstill ist während der Speichersee leer ist sowie kräftigen Wind bei vollem Speichersee. Die Subventionierung der WKAs will ich nicht grundsätzlich in Frage stellen, denn ohne die Subventionierung wäre die Weiterentwicklung der WKAs nicht so schnell erfolgt. Doch brauchen wir nach Butterbergen und Milchenseen nicht auch noch Windspargelberge. Muss man denn alles gleich immer ins Extreme treiben ? Die Volksdroge Subvention: wenn man erst einmal Abhängig geworden ist, kommt man nur schwer wieder davon weg.
Wer hat denn überhaupt noch den großen, weitreichenden Blick für das Ganze oder wenigstens das Interesse dafür ?
Gruß aus BS Ulrich Dieser Post wurde am 05.04.2006 um 11:04 Uhr von ulrich editiert. |