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05.01.2016, 16:51 Uhr
Sebastian Suchanek
Admin
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Indirekt geblitzt
Wie wir beim vorherigen Beispiel gesehen haben, hilft es gegen harte Schatten, die effektiv leuchtende Fläche deutlich zu vergrößern. Das kann zum Beispiel mit einer Softbox geschehen. Wenn man aber keine Softbox hat (und sich auch keine kaufen will), kann man sich aber auch anders behelfen: Mann lässt den Blitz (oder die Lampe(n)) das Motiv nicht direkt beleuchten, sondern sucht sich eine möglichst große, weiße Fläche, die man stattdessen mit dem Blitz (der Lampe) beleuchtet. Die Fläche wirft das Licht mit einer normalerweise deutlich größeren effektiv leuchtenden Fläche auf das Motiv zurückt und beleuchtet es so indirekt.
Bei diesem Bild war der Blitz ungefähr an derselben Position wie beim Beispiel "Externer Blitz 'oben rechts'", leuchtete von dort aber nicht direkt aufs Motiv, sondern nach oben auf die weiße (naja, fast... ) Decke. Man sieht sofort, dass das Licht ähnlich wie bei der Softbox sehr weich ist. Allerdings sieht man auch, dass es ziemlich senkrecht von oben aufs Motiv fällt, sodass die unteren Bereiche noch nicht wirklich gut ausgeleuchtet sind. Daher habe ich diese Anordnung noch einmal so verändert, dass ich den Blitz ca. einen halben Meter weiter hinten, noch hinter der Kamera positioniert habe. Dadurch fällt das Licht nicht ganz so steil von oben auf das Motiv, sondern etwas weiter von vorne:
Man sieht, dass jetzt auch die unteren Bereiche etwas besser beleuchtet sind. Hier bliebe jetzt noch Raum für weitere Experimente, z.B. durch weitere Veränderungen der Position des Blitzes oder "Spielen" mit der Einstellung des Zoomreflektors des Blitzes.
Mein "Standard-Licht"
Und zum Schluss noch ein Vergleichsbild mit dem Licht, mit dem ich normalerweise meine Modellfotos mache: Hierbei stehen zwei Halogen-Baustrahler à 500W auf Stativen rechts und links, ungefähr gleich weit vom Motiv entfernt wie die Kamera. (Bei kleinen Modellen - bei größeren Modellen gehen ich mit der Kamera weiter zurück, die Baustrahler bleiben aber stehen.) Als zusätzliches "Aufhelllicht" dient die am Anfang dieses Threads gezeigte Schwanenhals-Lampe mit einer Halogenlampe Osram ECO Star 43W, welche normalerweise links knapp oberhalb der Arbeitsfläche und in ca. 0,5-1m Entfernung vom Motiv positioniert ist. Um es an dieser Stelle noch einmal deutlich zu wiederholen: Es spielt für diesen Vergleich keine Rolle, ob man mit Blitz- oder Dauerlicht arbeitet. Entscheiden sind die Position und Größe (der Leuchtfläche) der Lichtquellen.
Wie man sieht, ist auch dieses Licht durch die beiden indirekt leuchtenden Baustrahler insgesamt sehr weich. Die Schatten sind entsprechend gering und hauptsächlich unter dem Modell, da das indirekte Licht ebenfalls relativ senkrecht von oben kommt. Durch das zusätzliche Aufhelllicht sind aber auch die Seiten und die unteren Bereiche des Modells gut ausgeleuchtet.
Dazu muss ich klarstellen, dass ich für meine Fotos ganz bewusst ein weiches, "neutrales" Licht haben möchte, passend zum ebenso neutral-weißen Hintergrund, um die Modelle und nicht eventuelles "Drumherum" in den Mittelpunkt zu rücken. Das ist natürlich, wie so vieles andere, eine Frage des persönlichen Geschmacks. Man könnte sich alternativ dazu selbstverständlich auch effektvolleres Licht vorstellen, zum Beispiel mit bewusst "hartem" Licht, Beleuchtung (auch) von hinten oder gar buntem Licht. So gesehen wünsche ich viel Spaß beim Experimentieren.
Tschüs,
Sebastian -- Baumaschinen-Modelle.net - Schwerlast-Rhein-Main.de Dieser Post wurde am 05.01.2016 um 17:02 Uhr von Sebastian Suchanek editiert. |