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30.10.2009, 09:33 Uhr
robertd
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Zitat: | Sebastian Suchanek postete <Mantra>Ein RAID ersetzt kein Backup!</Mantra> Ein RAID dient ausschließlich dazu, Ausfallzeiten zu minimieren (oder im Fall von RAID0 den Datendurchsatz zu erhöhen). Es kann nie ein Backup ersetzen, weil es gegen diverse Fehlerquellen genauso wenig immun ist wie eine normale interne Festplatte.
Ob einem der mögliche Ausfall des Rechner für ein oder zwei Tage im Fehlerfall (Reparatur der Hardware und Zurückspielen des Backups) der Aufwand für den Kauf einer zweiten Platte fürs RAID sowie dessen Einrichtung wert sind, muß man als Privatnutzer für sich selbst entscheiden. (Und dabei bitte im Hinterkopf behalten, daß damit Schadenszenarios wie "Blitzschlag", "Zimmerbrand" oder "PEBCAC" (die häufigste Ursache für Datenverlust!) durch ein RAID nicht abgesichert sind.) |
Zitat: | Champagnierle postete Und wie Sebastian richtig schreibt ist ein RAID kein Backup-Ersatz. Ein RAID 5 verteilt die Daten auf X+1 Platten. Wenn eine Platte ausfällt, dann kann man diese austauschen und gut is. WENN aber noch eine Platte ausfällt, dann kann man diese Daten überhaupt nicht mehr herstellen. |
Zitat: | Hajo postete und wenn 2 Platten gleichzeitig abrauchen (Murphys Law) ist das RAID im Ar*** und Essig. Zudem sollte man das RAID auch regelmäßig kontrollieren, was erfahrungsgemäß auch kaum jemand macht |
Natürlich soll und kann ein RAID ein Backup nicht ersetzen. Das habe ich oben auch nicht behauptet. Aber man muss insoweit realistisch sein, dass die meisten privaten PC-Benutzer aller Wahrscheinlichkeit nach kein tägliches Backup machen werden - und da kann es hilfreich sein, wenn auch nur in einem von 10 Ausfällen die Daten bis zur letzten Sicherung dank des RAID nicht verloren sind.
Ich würde aber wie ihr auch keinem empfehlen, sich NUR ein RAID als Backup anzuschaffen.
Zitat: | Hajo postete Freitagabend nach der Datensicherung wird das Band mit nach Hause genommen, Donnerstagabend brennt die Bude ab. 4 Arbeitstage wech, klasse. |
Da muss man natürlich immer abwägen, welchen Aufwand man treiben will und welche Sicherheit man erreichen will. In unserem Fall haben wir 20 User an drei Standorten mit je einem eigenen Server. 10 davon haben ein Notebook. Insofern sind die Daten, die sich am Server befinden, zumindest teilweise auch noch anderswo vorhanden, so dass ich für unseren Fall denke, dass in einem Brandfall die vier fehlenden Tage das geringere Problem sind.
Ansonsten kenne ich von früher noch einen Fall, wo die Sicherungsbänder eines Servers, der für ca. 60 User zuständig war, immer im selben Haus gelagert wurden, und dann erst nachdem unsere Vorgangsweise mit externer Lagerung einer Sicherung pro Woche bekannt wurde auf die selbe Lösung umgeschwenkt wurde.
Zitat: | Hajo postete Das nur mal so aus der täglichen Praxis heraus. Generell gilt aber: egal, welche Lösung man wählt (worüber man sich streiten kann), sollte man auch ab und an ein Restore, also das Zurücksichern, ausprobieren. Das macht nämlich kaum jemand, und im Fall der Fälle gibts dann rote Ohren.
Beispiel von letzter Woche beim Kunden: Admin vor Ort fleißig täglich Bänder gewechselt, aber nie das Backupprotokoll eingesehen. Da hätte er nämlich festgestellt, daß nie etwas gesichert wurde, weil der Honk bei den teuren neuen Bändern den Schreibschutzschieber übersehen hat ![](templates/default/images/icon/biggrin_new.png) |
Zitat: | Champagnierle postete ein Backup zu machen ist das eine. ABER: Ein Backup ist erst dann ein echtes Backup, wenn man es ausprobiert hat. Die ganzen tollen Magnetbänder, RAID-Festplatten und Backup-Strategien sind nur dann wirkungsvoll, wenn man sicher weiss, dass es funktioniert. Und das geht wirklich nur durch ausprobieren.
Ich kenne mehr als einen Admin, der bei einem Crash erkennen musste, dass die jahrelangen Backups vollkommen nutzlos waren. |
Solche Fälle kenne ich auch aus eigener Erfahrung. Da habe ich (als reiner User) immer die Bänder gewechselt, für den Betrieb war aber eine zentrale IT-Abteilung zuständig, die 100 km weg war. Als wir dann irgendwann mal ein PEBKAC-Problem hatten (versehentlich gelöschte Datei) und das Backup nutzen wollten kamen die ITler drauf, dass schon seit Monaten keine Sicherung mehr gemacht wurde. Nun hab ichs selbst in der Hand und bekomme nach der Sicherung die Protokolle (die ich auch lese und kontrolliere )
Wie ich aber bei der Neuerrichtung unserer IT dieses Jahr von unserem Dienstleister erfahren habe ist es wohl manchmal nicht so ganz einfach, den Firmenkunden klar zu machen, warum sie so teure Sachen wie Streamer, RAID, und Virenscanner kaufen sollten...
gruss robert Dieser Post wurde am 30.10.2009 um 09:35 Uhr von robertd editiert. |