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16.05.2008, 20:07 Uhr
robertd
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Hallo,
ich kann hierzu lediglich als Privatperson über die österreichische Post berichten. In der Firma hab ich mit Versand nix zu tun, ausserdem geht da der Grossteil ohnehin per Spedition. Privat bekomme ich ca. 40 Pakete pro Jahr und verschicke max. 10.
Paketdienste: ------------- kommen für mich nicht in Frage - zu den üblichen Bürozeiten ist bei mir niemand zu Hause, insofern kann logischerweise auch keiner Pakete entgegennehmen. Ausserdem hab ich keine Lust, meinen Kram bei den Nachbarn liegen zu haben oder mich auf die Suche nach Paketen zu machen. Dazusagen muss man noch, dass sich hier in Österreich die Briefkästen in Wohnanlagen oft im Hausflur befinden, und die Postzusteller somit einen Hausschlüssel haben (ebenso wie die Zeitungszusteller - die Zeitung hat man morgens vor der Wohnungstür liegen). Die einzelnen, zu Anlagen zusammengefassten, Briefkästen selbst sind üblicherweise ca. 8-10 cm breit und ca. 35cm hoch, und verfügen wenn überhaupt nur über einen schmalen Schlitz, in den man eine Postkarte oder einen dünnen Brief stecken kann. Der Postbote kann mit einem Zentralschlüssel aufsperren, die ganze Front der Anlage wegklappen und somit die einzelnen Briefkästen bequem befüllen. Für alternative Zusteller ist das natürlich denkbar ungünstig - die müssen zuerst mal durch Probieren aller Klingeln zusehen, dass sie in den Flur kommen, und stehen dann vor einem Briefkasten, in den sie nix einwerfen können. So um 2010 rum soll aber wohl eine Umrüstpflicht auf aussenliegende, von allen zu befüllende Briefkästen kommen.
Einmal hatte ich leider übersehen, dass ein Online-Shop mit dpd versendet und dort Ware im Wert von ca. 800 EUR per Vorkasse bestellt (allerdings noch in Schilling - ist schon ne Weile her ). Als nach zwei Wochen noch nix da war fragte ich mal nach und habe die Auskunft erhalten, dass das Paket am x.x. an einen Herrn xy übergeben wurde. Mir war ein Herr dieses Namens nicht bekannt (ich wohnte zu dem Zeitpunkt auch erst ein paar Monate in dem Haus), so habe ich im Telefonbuch gesucht und entdeckt, dass es sich offenbar um den Inhaber des Schreibwarenladens im Erdgeschoss handelte. Als ich dort anrief hiess es "Ja, da wurde irgendwann mal ein Paket abgegeben." Insofern hat hier der Paketbote seine Arbeit einigermaßen gut gemacht - das Paket wurde nicht einfach irgendwo abgestellt, und der Name des Übernehmenden war bekannt. Geärgert hab ich mich hier eher über den Ladenbetreiber, der ein Paket für jemanden entgegengenommen hat, den er nicht mal vom Namen her kennt, und der es nicht mal für angebracht fand, eine Runde ums haus zu gehen und einen Zettel an die (richtig beschriftete) Klingel zu hängen. Trotzdem wurde das Problem grundsätzlich durch den Umstand verursacht, dass die Paketdienste über keine Infrastruktur verfügen, die das Abholen von Paketen ermöglicht. Somit müssen die Paketfahrer ihr Zeug irgendwo loswerden, was mit einmal mehr, einmal weniger Kundenzufriedenheit verbunden ist.
Hermes: -------- Mit denen hatte ich selbst noch nichts zu tun. Ich habe lediglich vor ein paar Wochen mal die hiesige Zustellerin gesehen, die in einem mit Paketen vollgestopften alten Vento mit schief aufgeklebten Hermes-Aufklebern unterwegs war. Das zuzustellende Paket für einen der Nachbarn lag dann im Flur auf dem Briefkasten. Meine Meinung über alternative Zustelldienste hat das zumindest nicht zum positiven verändert.
Post: ----- Bei meiner alten Wohnung (Haus mit 6 Wohnungen in einem kleinen Dorf) war es recht durchwachsen. Paketpost funktionierte soweit tadellos, es wurde immer eine Benachrichtigung eingeworfen und ich konnte dann mein Paket beim Postamt abholen. Das Problem waren hier nur die Öffnungszeiten - Mo-Fr 8-12 und 13-17:30. Also gabs für mich lediglich am Freitag nachmittag ein Zeitfenster von ein paar Stunden, um mein Zeug zu holen. Bei Päckchen und Briefen sah es anders aus - Päckchen wurden prinzipiell auf dem Briefkasten deponiert, und immer wieder kam das auch bei Briefen vor. So habe ich auch einmal einen Brief von meiner Bank mit neuen TANs fürs Homebanking auf dem Briefkasten vorgefunden - obwohl bei der Adresse sogar noch "Nur zur persönlichen Öffnung" dabeistand. Ich denke mal, dass hier der oder die BriefträgerIn keine Lust hatte, den Briefkasten zu öffnen wenn von den 6 Wohnungen nur eine Post bekam. Im Prinzip wäre das kein grosses Problem gewesen - der Briefkasten war ja im Flur, und zu meinen Nachbarn hatte ich auch Vertrauen. Allerdings wurde in einer der Wohnungen eine Praxis betrieben, und somit herrschte entsprechender Kundenverkehr. Man mag es der Ehrlichkeit der Landbevölkerung zuschieben, dass trotzdem glücklicherweise nie etwas weggekommen ist.
Bei meiner jetzigen Wohnung (Haus mit 16 Wohnungen in einer Stadt mit 150.000 EW) funktioniert bislang alles recht gut. Der Paketbote kommt immer zwischen 7:15 und 7:30, sodass ich die Pakete oft direkt entgegennehmen kann (sofern ich nicht grade unter der Dusche stehe). Wenn nicht kann ich es bei der Post abholen, welche an Wochentagen von 7-20:30, am Samstag von 8-14 und am Sonntag von 13-18 Uhr geöffnet hat. Etwas seltsam mag es in diesem Fall lediglich anmuten, dass der Paketbote keine Benachrichtigung hinterlässt, da er weder für die Haustür noch für den Briefkasten einen Schlüssel hat. Die Benachrichtigung kommt vielmehr einen oder zwei Tage später mit der normalen Post. Allerdings kann man die Pakete zum einen ohnehin erst am nächsten Tag abholen, und ist es mir zum anderen relativ egal ob ich ein Paket einen Tag früher oder später bekomme. Wenn ich mir manche Ansprüche zb. bei ebay-Usern so ansehe frage ich mich ohnehin, ob diese nix besseres im Leben zu tun haben, als sich über die Laufzeiten von Paketen zu beschweren.
Deutsche Post: -------------- Hier sind meine Erfahrungen grossteils positiv. Pakete, die ich hier um die Ecke, also im äussersten Südosten Deutschlands, an Freitagen nachmittags losschickte, waren meistens bereits am Samstag beim Empfänger - egal ob in Bayern oder in Hamburg. Solche Laufzeiten von weniger als 24 Stunden hat man bei uns wohl nicht mal innerhalb einer Stadt. Lediglich beim letzten Paket gabs kleine Probleme - nach dem ersten Zustellversuch wurde "Empfänger unbekannt" im Tracking ausgewiesen, ein paar Tage später bekam der Empfänger dann doch noch einen Abholschein. Allerdings wurde hier in ein Studentenheim zugestellt, was vielleicht zu Unklarheiten geführt hat.
Na dann - viel Spass beim Lesen, auch wenns wohl nur am Rande interessant sein dürfte
gruss robert |