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31.03.2008, 12:38 Uhr
Stephan
Moderator
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Mmmhhh, das ist eine wirklich interessante Frage, die Du da gestellt hast...![](templates/default/images/icon/wink_new.png)
Ich würde sagen, viele der neuen Konzepte beruhen auf alten und manchmal sogar noch älteren Ideen, die sich aber erst mit den modernen Werkstoffen und den aktuellen Steuerungssytemen brauchbar umsetzen lassen. Der GTK ist sicherlich so ein Beispiel. Die Idee "Telekran auf Turm" gab es schon vor 30 Jahren. Jetzt aber, im Zeitalter der leichten und hochfesten Feinkornstähle, der BUS unterstützten Steuerungssyteme und der modernen Fertigungsmethoden kann man aus Basis dieser Idee einen Kran mit vernüftigen Arbeitsbereich herstellen. Ob so ein spezielles Gerät aber große Verbreitung erfährt, hängt für meine Begriffe im Moment vor allem von den Leuten ab, die damit jetzt ihre Erfahrungen sammeln müßen.
Ganz ähnlich läuft das mit den Mobilbaukranen. Zwar haben diese Krane eher kleine maximale Traglasten, sie sind einem konventionellen Telekran vergleichbarer Gerätegröße in ziemlich vielen Baustellensituationen jedoch ganz erheblich überlegen. Zum einen ermöglichen die Bauart und der horizontale Lastweg höhere Arbeitsgeschwindigkeiten, aber auch die sehr viel übersichtliche Position der Fahrerkabine - oder des Steuerpultes direkt am Geschehen. Schließlich noch der Fakt, daß keine zusätzlichen Ballasttransporte nötig sind, auch nicht auf einem Anhänger. Diese Krane werden also ziemlich sicher noch eine sehr viel größere Verbreitung erfahren, als man das jetzt vielleicht noch denken würde.
Gerade die Kran-Un(m)fälle der letzten Zeit belegen in meinen Augen die alte These, daß nicht alles wirklich sinnig sein kann, was technisch möglich wäre. Neuerungen dürften also auf dem Gebiet der Verfahrbeitkeit von aufgerüsteten Mobilkranen zu erwarten sein, denn darauf verzichten werden die Betreiber sicher nicht wollen.
Die Grenze, immer mehr maximale Traglast mit immer weniger Achsen zu kombinieren scheint in meinen Augen schon längst überschritten. Der neue 130er von LIEBHERR könnte durchaus schon ein Anzeichen für kommende Veränderungen sein. Alternativen wären der vermehrte Gebrauch von zusätzlichen Schleppachsen oder tatsächlich irgendwas vermeintlich ganz neues, zum Beispiel "Sattelschlepperkrane"... Sowas gab's auch immer mal wieder, aber mit einem 200-Tonner oben drauf eröffnen sich auch da völlig neue Perspektiven.
Geballtes Tragkraftwachstum dürfte am ehesten bei den Raupenkranen zu erwarten sein. Hier dürften noch ein paar hundert t heraus zukitzeln sein, aber irgendwo bei 2000 - 2500 t und 250 m HH dürfte wohl auch mal eine Grenze zu ziehen sein. Das ist jetzt aber nur ein hohle Annahme.
Abschließend könnte ich mir noch eine gewisse Verschiebung im Bereich der großen Fahrzeug- oder Raupenkrane zu den Turmdrehkranen hin vorstellen. Große Baukrane werden irgendwann erheblich billiger im Material und in der Herstellung sein, als dicke Autokrane. Erst recht, wenn sie aus China kommen...!
Soweit, so gut. Nun bin ich mal auf die weiteren Gedanken zu diesem Thema gespannt...![](templates/default/images/icon/wink_new.png)
Gruß vom Rhein Stephan -- Gruß vom Rhein Stephan
"Hätten Sie aber können!!!" |